Vorgeschichte
Labor Service ist die Geschichte für die von der US Army in Europa nach dem Waffenstillstand im Mai 1945 aufgestellten Einheiten (Dienstgruppen) aus nichtamerikanischen Personal. Die Notwendigkeit zur Aufstellung dieser Dienstgruppen ergab sich aus den schwierigen Problem, vor das sich die alliierten Truppen (USA, England, Frankreich) in Europa gestellt sahen. Einerseits mussten tausende von Kriegsteilnehmern nach dem Waffenstillstand entlassen werden, andererseits stand nicht genügend Personal zur Sicherung und Erhaltung ihrer in weiten Räumen Westeuropas liegenden Einrichtungen zur Verfügung. Die von den Besatzungsmächten aufgestellten Ortspolizeibehörden sahen sich außerstande, diese Aufgaben noch zusätzlich zu übernehmen. So kam es zum Aufbau der Wacheinheiten, aus denen sich später in der amerikanischen Zone und in West-Berlin die Industriepolizei (IP) entwickelte, und schließlich zur Aufstellung der Labor Service Einheiten.
In West-Berlin stellten die verschiedenen Einheiten der am 01. Juli 1945 einmarschierten US Besatzungstruppen zunächst eigene „Guards“ ein, die 1946 zu einem „Civilian Guard District“ mit vier Sektoren zusammengefasst wurden. 1948 wurde der „Civilian Guard District“ in „Industrial Police Distrikt“ umbenannt.
Zur Zeit der Berlin Blockade (26. Juni 1948 – 12. Mai 1949) wurden am 10. August 1948 in Eschborn die beiden ersten deutschen „Labor Service Companies“ als Arbeitskompanien aufgestellt und bei der Luftbrücke eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen bereits bestehenden Labor Service Einheiten, die sich ausschließlich mit Ausländern, sogenannten „Displaced Persons“, zusammensetzten, bestanden diese beiden Kompanien nur aus deutschen Staatsangehörigen. Sie waren zwar schon ziemlich straff organisiert, doch gab es noch keine militärischen Dienstgrade, sondern nur Bezeichnungen wie „Foreman, Supervisor, Superindendent“ usw.
Aus dem „V. IP-District“ in Hoechst wurde am 15. Februar 1949 die dritte „Labor Service Company“ aufgestellt und nach Eschborn zum Luftbrückeneinsatz verlegt. Die Aufstellung weiterer Einheiten erfolgte später.
Nach Beendigung der Berliner Blockade wurden diese Einheiten im Oktober 1949 zunächst aufgelöst. Da sie sich jedoch ausserordentlich bewährt hatten, wurden sie an anderen Orten als technische Einheiten neu aufgestellt. Bis zum August 1950 entstanden Quartermaster Nachschubeinheiten in Giessen; Sanitätseinheiten in Nürnberg, Stuttgart, München, Frankfurt und Giessen; Pioniereinheiten in Mannheim und Transporteinheiten in Bremerhaven und Hammelburg. Sie wurden nach dem Vorbild der US Army organisiert, und von nun an gab es militärische Dienstgrade.
Während in Westdeutschland die Industrie Polizei – mit Ausnahme der von der amerikanischen Luftwaffe unterhaltenen Air Force IP – am 30. Juni 1965 endgültig aufgelöst wurde, blieb in Berlin die IP zunächst noch weiter bestehen. Jedoch entschloss man sich, in Berlin ebenfalls LS Units aufzustellen. Damit begann die Geschichte unserer Einheit am 5. September 1950.
Anfang September 1993 Endete unsere verhältnismässig kurze ruhmreiche Batallionsgeschichte mit unserer Deaktivierung.
Über Vierzig Jahre Treue, Loyale und effektive Plichterfüllung, Höhen und Tiefen, Freude und Leid haben die Geschichte des 6941st Guard Battalions geprägt.
„DE MORTUIS NIHIL NISI BENE“
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