Die Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde wurde 1871-78 erbaut und war bis zu ihrer Schließung nach dem Ersten Weltkrieg eine Einrichtung des preußischen Militärs. Danach dienten die Gebäude zeitweilig als Gymnasium und beherbergten eine staatliche Bildungsanstalt. 1933 wurden die Gebäude von der Waffen-SS übernommen und 1937-38 als Kaserne umgebaut und neugestaltet. In diesem Zusammenhang wurden an der Zufahrt der Finckensteinallee monumentale Granitfiguren aufgestellt. Der 15 Meter hohe Schwimmhallenbau galt in den 1930er Jahren als größtes Hallenbad in Europa.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Standbilder, die die Waffen-SS verkörperten, mit Beton ummantelt, so dass sie heute noch vorhanden, aber unsichtbar sind.
Im Zweiten Weltkrieg ist die Hauptkadettenanstalt stark zerstört worden. In der Folgezeit wurden Teile der Anlage, die den Namen “Andrews Barracks” erhielt, vom US-Militär genutzt und erheblich erweitert. Es entstand ein umfassender Kasernenkomplex militärischer Einrichtungen, der 1953 um eine Kirche ergänzt wurde. Die “Andrews Chapel” stand allen Glaubensrichtungen offen, in ihr befindet sich heute der Bibliothekslesesaal des Bundesarchivs.
Mit dem Abzug der Alliierten 1994 wurde ein Großteil des ehemaligen Kasernengeländes abgerissen und ist inzwischen neu bebaut. Seit 1995 befindet sich auf dem Gelände ein Dienstort des Bundesarchivs.