Die Villa von Stauss war 1949-90 Residenz des US-amerikanischen Stadtkommandanten.
Das Gebäude war 1913-14 nach den Entwürfen Albert Cremers und Richard Wolffensteins für den Bankdirektor Emil Georg von Stauss als herrschaftliches Landhaus im Stil des norddeutschen Barocks errichtet worden. Die Architektengemeinschaft Cremer & Wolffenstein war in der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg in Berlin hoch geschätzt. Nach ihren Plänen entstanden in den Berliner Villenkolonien zahlreiche Landhäuser.
Villa und Garten wurden auf einem winkelförmigen Grundstück angelegt. Ein Vorgarten in Form eines Ehrenhofs führt in einen zentralen Turm, der den Eingang markiert. Dahinter liegen die Diele und der Speisesaal, die den Wirtschafts- und Schlafbereich von dem repräsentativen Wohnbereich trennen. Das Wohnzimmer ist die zentrale Achse des Hauses, an die sich die Bibliothek, das Herren- und Damenzimmer sowie ein in den Garten führender Wintergarten und eine Terrasse anschließen.
Der von Willy Lange gestaltete Garten umgibt die Villa von zwei Seiten und orientiert sich an barocken Formen. Lange griff die axiale Ausrichtung des Hauses auf und gliederte den Garten in fünf Bereiche: den Vorgarten, den Wirtschaftsbereich, einen Tennisplatz, ein der Terrasse vorgelagertes Rasenparterre und eine schattige Randzone. Am Ende des Rasenparterres, der Terrasse gegenüberliegend, wurde der nach einem Modell Walter Schotts in Bronze gegossene Nymphenbrunnen platziert.
Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Auszug des letzten Stadtkommandanten Raymond E. Haddock im Oktober 1990, wurde die Villa zur Residenz des deutschen Außenministers umgewandelt. In dieser Zeit fanden umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen der Gartenanlagen statt. 2008 ging die Villa in Privatbesitz über.